Mittwoch, 22. Mai 2013

Tschüss zäme...

Ich sitze im Appartement von John vor der Glastür, geniesse die Aussicht und den friedlichen Morgen. Die Boote fahren schon fleissig hin und her und ich habe Zeit um einfach nur zu sein. So wirklich begriffen, dass ich für eine etwas längere Zeit weg sein werde, habe ich noch nicht. Vor meiner Abreise war ich noch ziemlich beschäftigt und hatte kaum Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Packen, aufräumen, Dinge organisieren, Freunde treffen, Amelie auf der Erde begrüssen (Lea und Mario's Baby), eine letzte, spannende Jasspartie und ein hart umkämpftes Unihocktraining trugen dazu bei, dass die Tage sehr rasch um waren und die Nächte immer kürzer wurden.

Dank Sören war auch die Zugfahrt nach Kloten sehr kurzweilig und seine Anwesenheit lenkte mich vom Abschiedsschmerz ab. (Dankä Sören für's früäh Ufstoh. Freu mi scho uf di nögscht Snowboardtour mit dir...;-)

Hier in Massapequa ist mir schon vieles sehr vertraut. Den Radiosender (klove) höre ich auch zu Hause, den Weg vom Flughafen zu John fand ich problemlos, Johnnyboy ist immer noch derselbe (viele von euch kennen ihn ja ;-), ich weiss, wo sich in der Wohnung die Dinge befinden, mit Brian (John's bestem Freund)zu sprechen, kam mir vor, als ob ich ihn erst kürzlich getroffen hätte, ich erkenne Restaurants, Sportplätze, Strassen und fühle mich hier schon fast ein wenig wie zuhause.

Momentan fühlt es sich deshalb eher so an, als ob ich hier einfach ein bisschen in den Ferien bin und schon bald wieder nach Hause reisen werde. Herzliche Grüsse also aus den Ferien ;-)!

Montag, 13. Mai 2013

Langsam wirds konkret...;-)


Letscht Dezember isch dieä Charte entstande, (1 Station isch im 2013 dänn no däzuä cho :-)...
Ende letzten Jahres fertigte ich diese Karte an. Ich trug all die Personen ein, welche ich gerne wiedermal sehen würde. Nun beinahe ein halbes Jahr später, prägen diese Personen meine Routenwahl. Am vergangenen Freitag habe ich mir ein Round-the-World-Ticket gekauft. Judihui :-)... Am 21.5. geht‘s los in Richtung Westen zu John nach New York. Wann ich wieder nach Hause kommen werde, steht noch in den Sternen.

Meine momentane Lebenssituation ist nahezu perfekt um noch einmal zu verreisen. Ohne festen Job, fixe Wohnung und Partner nütze ich die Chance nochmals, dies obschon ich meine Familie, Freunde und vor allem die Nichten und Neffen nur schon beim Gedanken daran, sie über eine längere Zeit nicht zu sehen, sehr vermissen werde.

Gleichzeitig freue ich mich aber auch sehr auf die kommenden Monate, darauf meine Freunde wiedermal zu sehen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Mein Ziel ist es nicht gross auf Entdeckungstour zu gehen. Ich möchte vielmehr meine Freunde im Alltag erleben, sie unterstützen und hoffentlich beim einen oder andern sozialen Projekt Hand anlegen.

Ja, und wo mich mein Weg schlussendlich durchführen wird, könnt ihr jeweils auf dieser Seite erfahren :-)...

PS: So wie es aussieht, werde ich tatsächlich bei all den Personen auf der Karte vorbei schauen. Ausser bei Ott's in Kanada. Dieses Treffen werden wir aber nachholen, gell :-). Spätestens wenn wir die Kanutour auf dem Big Salmon machen, ein weiteres Abenteuer, worauf ich mich auch jetzt schon riesig drauf freue.

Freitag, 10. Mai 2013

Äs paar Impressionä vom Selvaggio Blu :-)

Gad nochdäm üs dä Peter abglade hät, do gsehmer no frisch und munter us :-).

Eifach nu wunderschö...

Fasch es Bild wieä us dä Maturarbet :-)...

Nöd würklich en Weg wieä dä Thur entlang...

Wohrschindlich das Markezeiche überhaupt vo däm Track. Cala Coloritzè!

D'Kat hät d'Chlätter- und Abseilpassage immer i einer Seeläruäh gmanaged. Ohni dich wär ich im Seich gsi, Kat!

Das isch nu eini vo dä unzählige Grotte wo mir atroffe händ.

Nu für's Foti wird schnell ghocket, nochher goht's au scho wieder witer.


Griffige Fels.

Kat scho am Inspizieärä vo dä nögschte Abseilpassage.
Mir händ's mengmol nöd chöne fasse, wo üs dä Wäg dure gführt hät.

Judihui..., krass, mir händ's tatsächlich gschafft.

Wil kei Boot me cho isch, ä Nacht me am Strand. D'Kat am Choche vome feine Risotto.

Git's was Schöners wieä änd einsame Sandstrand?

Judihui, fertig mit Robinson Crusoe :-)... und somit s'End vome unvergessliche Abentür.



Donnerstag, 9. Mai 2013

Selvaggio Blu, äs unvergesslichs Abentür...

Mir war bewusst, dass einige meiner Freunde das Gefühl haben, ich sei etwas verrückt. Nun, nachdem ich den Selvaggio Blu gegangen bin, glaub ich’s langsam auch. Wer begibt sich schon freiwillig in solche Situationen? „Es gibt entlang des Weges viele Stellen, wo es fatal werden kann, wenn man das Gleichgewicht verliert“ (das Buch zum Selvaggio Blu, S.93). Und genau diese Stellen waren es, welche für mich mental sehr anstrengend waren.

Der Weg war zwar wunderschön, atemberaubend, eindrücklich und imposant, aber gleichzeitig auch gefährlich, anspruchsvoll und heikel. Vor allem die 20 Kilos auf dem Rücken waren der Grund dafür, dass wir nicht wie junge Rehe durch die Gegend hüpften und uns vor allem bei den „gefährlichen Passagen“ doppelt konzentrieren mussten. „Der wahre Feind ist der schwierige Untergrund, die ausgesetzten Stellen, die stetige Konzentration und der ewige Kampf mit der Vegetation um Meter für Meter vorwärts bis zur nächsten Etappe zu kommen....“ (das Buch zum Selvaggio Blu, S.87). Die wunderschöne Aussicht und das türkisblaue Meer entschädigten uns jeweils für die anstrengenden Passagen.

Kein Wunder nannte uns ein Holländer „zwei unglaubliche Frauen“. Auch Antonio, ein Guide der mit seiner Gruppe unterwegs war, auch unter dem Namen "Legende des Selvaggio Blu" bekannt, staunte nicht schlecht über uns zwei. Ihm verdankten wir es dann auch, dass wir die Kletterpassage kurz nach Goloritzè überstanden haben und den Track weiter gehen konnten. (Ohne ihn wäre es wahrscheinlich ein etwas längeres Projekt geworden :-).

6 Tage waren wir schlussendlich unterwegs, navigierten uns mit GPS, Karte, den blauen Zeichen und den Steinmännchen durch die oft unüberwindbar scheinenden Gebiete. Die meist sternenklare Nacht verbrachten wir unter freiem Himmel, oder unter dem Tarp, gerade dort, wo wir jeweils einen passenden Schlafplatz antrafen. Erst im Nachhinein wurden wir uns des perfekten Wetters bewusst. Nicht eine der Etappen hätte ich im Regen, geschweige denn auf nassem Fels laufen wollen.

Zu Beginn des Tracks half uns Peter (http://www.peteranne.it/de) das Wasser und den Food an zwei Stellen zu deponieren. Ohne seine Hilfe wären wir aufgeschmissen gewesen. (Wenn ihr den Track mal gehen wollt, er ist der perfekte Mann :-). Er gab uns einige gute Ratschläge und half uns bei den Vorbereitungen.

Vor allem am Samstag zweifelte ich an mir, ob ich überhaupt fähig sein würde diesen „wilden Blauen“ mit meinem angeschlagenen Rücken zu bewältigen und ob ich auch sonst mit meinen limitierten Kletter- und Abseilerfahrungen das Ganze packen würde.

Schlussendlich litt ich keinen einzigen Tag an Schmerzen und benötigte keine der mitgenommenen Schmerztabletten. – Für mich ein Geschenk Gottes :-).
Toll war der Moment, als wir am Freitagabend in der Bucht von Cala Sisine, unserem Ziel, ankamen. Wie Robinson Crusoe fühlte ich mich, den Blick aufs offene Meer richtend und auf ein Boot hoffend. Da aber keines mehr zu kommen schien, beschlossen wir noch einmal eine Nacht unter dem Sternenhimmel von Sardinien zu verbringen. Wir assen noch unsere übrigen Vorräte und genossen ein letztes Mal das wunderschön, klare, kitschige Meer und den einsamen Traumstrand für uns alleine.

Dankbar verbrachte ich die folgenden Tage im verschlafenen und noch vortouristischen Cala Golone mit Kat’s Freunden. Stolz schaue ich auf ein tolles Erlebnis mit einer einzigartigen Freundin (und Gummibärchen) und vielen unvergesslichen Momenten zurück.

Danke Kat, dast du mit mir den Selvaggio Blu gegangen bist und mit mir dieses Abenteuer gewagt hast.